Kurzrezi: Fury (USA 2014)

Statt rauhen Großstadtstraßen und zwielichtigen Polizisten widmet sich STREET KINGS und SABOTAGE-Regisseur David Ayer in FURY dem zweiten Weltkrieg in seinen letzten Tagen. Fury ist dabei nicht etwa ein Pferd, wie man vielleicht argwöhnen möchte (vermutlich der Grund, warum man den Film in Deutschland in HERZ AUS STAHL umgetauft hat), sondern der Name des Panzers, in dem die Helden durch Deutschland rattern. Und eine Spazierfahrt ist es nicht, sondern eher eine Fahrt in die Hölle, deren Unmenschlichkeit auch die US-Soldaten zu entmenschlichen droht. Den Umständen entsprechend geht es grausam zur Sache, und der Film blendet dabei auch nicht ab. Dennoch gibt es immer wieder Momente der Besinnung, der trügerischen Ruhe, denen meist ein böses Erwachen folgt. Durch den Fokus auf die Besatzung nur eines Panzers gelingt FURY, was so vielen Kriegsfilmen schwer fällt, nämlich unterscheidbare, prägnante Charaktere zu etablieren, deren Schicksal der Zuschauer mit Anteilnahme folgt. Das sensible Drehbuch trägt zu diesem Erfolg ebenso bei wie die sehr guten Darstellerleistungen und die eindringliche Inszenierung.
Vielleicht ist FURY keiner der ganz, ganz großen Kriegsfilme, dafür macht das brutale Abschlachten von SS-Bütteln dann doch zuviel Freude, ein hochkarätiger Genrevertreter ist es aber geworden.

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